Beauty Basics: Glykolsäure

03.07.2023
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Es gibt kosmetische Klassiker, die sind aus der Hautpflege nicht weg­zudenken. Inhalts- und Wirkstoffe, die zu diesen Basics zählen, stellt Kosmetikexpertin Sarah White in unserer Serie vor.

Glykolsäure ist ein bemerkenswerter Inhaltsstoff in Kosmetika und einer der beliebtesten und am häufigsten eingesetzten exfolierenden Wirkstoffe, besonders für Anti-Aging.

Glykolsäure zählt zu den sogenannten Alpha-Hydroxysäuren (AHA), die auch vereinfacht Fruchtsäuren genannt werden. Dazu zählen auch beispielsweise Zitronen-, Milch­-, Mandelsäure und Weinsäure. Verglichen mit Beta-Hydroxysäure (BHA) und Poly-Hydroxysäure (PHA), zeichnen sich AHAs durch ihre vergleichsweise kleine Molekülgröße aus, die gewisse Vor- und Nachteile mit sich bringt.

Entstehung und Aussehen

Gewonnen werden kann Glykolsäure entweder synthetisch durch Oxidations- oder Hydrolyseverfahren oder auf natürlichem Weg, zum Beispiel durch Fermentation von Zuckerrohr oder Früchten wie Trauben.

Die entstehende Säure ist farb- und geruchlos. Durch ihre kleine Molekülgröße, die, verglichen unter allen AHAs, sogar die geringste ist, kann Glykolsäure leicht die Haut penetrieren, um exfolierende und hauterneuernde Wirkungen zu entfalten.

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Wirkung in Kosmetika

Die Säure löst übermäßige Hautschüppchen, kann die Kollagen- und Elastinsynthese anregen, Hyperpigmentierungen abmildern, die Feuchtigkeitsversorgung der Haut verbessern und die Regeneration der Haut ankurbeln. Davon profitieren Hautstruktur und -textur: Die Haut wirkt verfeinert, ebenmäßiger und strahlender, feinporiger, und Fältchen werden gemildert. Die vielen Vorzüge werden besonders für Anti-Aging-Zwecke genutzt, können aber auch bei einer unreinen Haut von Vorteil sein. Ideal ist Glykolsäure bei einer unempfindlichen, robusten Haut mit sichtbaren Alterserscheinungen.

Bei empfindlicher Haut, zu hohen Konzentrationen beziehungsweise zu niedrigen pH-Werten können unangenehme Folgeerscheinungen auftreten wie Brennen, Rötungen, Schuppungen und Juckreiz. Die Haut wird auch lichtempfindlicher. Ein hoher UV-Schutz ist bei Anwendung von Säuren immer zwingend notwendig.

Alternativen

Für empfindlichere Haut gibt es mildere Alternativen zur Glykolsäure mit weniger starken Folgeerscheinungen. Dazu zählen Mandel- oder Milchsäuren, sowie Poly-Hydroxysäuren wie Lactobionsäure oder Gluconolacton. Die sorgfältige Auswahl der Säureart, ihrer Konzentration und ein geeigneter pH-Wert sind entscheidend für die vielen tollen Wirkungen, die Säuren wie Glykolsäure mit sich bringen.

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Sarah White

Die Autorin ist Kosmetikerin, angehende Ärztin und Trainerin für die Kosmetikbranche. Außerdem ist sie Gründerin der Marke iluqua.

www.iluqua.com

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