Beauty Facts: Teil 8: Multifunktionale Inhaltsstoffe

09.06.2023
Foto: Olga Miltsova/Shutterstock.com

Reden wir über Fakten! Ob Tagespflege oder Foundation, Shampoo oder Lippenstift – jeden Tag benutzen wir ganz selbstverständlich kosmetische Produkte. Medienberichte über angeblich besorgniserregende Inhaltsstoffe in Kosmetika können da ganz schön verunsichern. Dann hilft es, die Fakten zu kennen.

Kosmetik trägt jeden Tag dazu bei, dass Menschen gesund bleiben und sich wohlfühlen. Dabei müssen Körperpflegeprodukte sicher in der Anwendung sein. Die mikrobiologische Sicherheit ist ein wichtiger Aspekt. Außer Konservierungsmitteln gibt es weitere Stoffe, die kosmetische Produkte ganz nebenbei vor Keimen schützen.

Im Bad, unter der Dusche oder einfach zwischendurch – kosmetische Produkt befinden sich täglich im Dauereinsatz. Sind Kosmetika nicht oder nicht ausreichend gegen eine Verkeimung geschützt, können Bakterien, Hefen oder Pilze die Produkte verunreinigen. Das kann beispielsweise Hautreizungen, Infektionen oder Allergien verursachen. Aus diesem Grund werden in Kosmetika verschiedene Konservierungsstoffe eingesetzt.

Nahezu keimfrei am Start

Die Herstellung kosmetischer Produkte erfolgt unter sehr sorgfältigen Bedingungen, sodass die kosmetischen Produkte in der Regel weitgehend keimfrei auf den Markt kommen. Erst während der Anwendung nach dem Öffnen des Produkts können Keime in das Produkt gelangen und sich dort vermehren. Insbesondere kosmetische Produkte, die Wasser und organische Verbindungen, zum Beispiel Kohlenhydrate, Proteine oder Fette, enthalten, sind anfällig gegenüber Mikroorganismen. Wasserfreie Produkte, wie ein Lidschatten, werden hingegen praktisch nicht von Keimen befallen.

Konservierung – manchmal ganz nebenbei

Neben den Konservierungsstoffen, die laut der EU-weit geltenden Kosmetikverordnung zur Verwendung in kosmetischen Produkten zugelassen sind, gibt es weitere Stoffe, die aufgrund ihrer antimikrobiellen Eigenschaften ebenfalls konservierend wirken können: multifunktionelle Stoffe. Das Besondere an diesen Stoffen ist, dass sie das Wachstum von Mikroorganismen hemmen können, auch wenn ihre hauptsächliche Funktion im kosmetischen Produkt eine andere ist. So wirken diese Stoffe beispielsweise maskierend, indem sie unerwünschte Eigengerüche der Inhaltsstoffe überdecken, oder sie übernehmen andere Funktionen, zum Beispiel desodorierend oder feuchtigkeitsspendend.

Bei den multifunktionellen Stoffen handelt es sich zum Teil um Einzelsubstanzen, oder es werden auch komplex zusammengesetzte Extrakte beziehungsweise ätherische Öle verschiedener Pflanzen oder Pflanzenteile verwendet, beispielsweise Eukalyptusblätter, Teebaumöl, Rosmarinblätter oder Salbeiblätter. Nach derzeitigem Stand gibt es ca. 200 multifunktionelle Stoffe, die in Kosmetika eingesetzt werden können.

So geht es weiter:

Diese Teile werden in den kommenden Ausgaben von BEAUTY FORUM erscheinen:

  • UV-Index und Sonnenschutz
  • Umfrage: Gebräunte Haut
  • Allergien gegen kosmetische Stoffe
  • Mikroplastik in Kosmetik
  • Umfrage: Styling des Partners
  • Kosmetische Hilfsstoffe
  • Ist das noch Kosmetik?
Foto: Autorin
Birgit Huber

ist stellvertretende Geschäftsführerin des IKW (Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V.) und als Bereichsleiterin des Kompetenzpartners Schönheitspflege zuständig für alle Fragen rund um Kosmetik.

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