Freie Radikale: Hautalterung und Maßnahmen im Institut

16.04.2019
Freie Radikale und menschliche Zellen. Foto: Sebastian Kaulitzki/Shutterstock.com

Freie Radikale und Antioxidantien spielen eine maßgebliche Rolle bei den Alterungsprozessen der Haut. Daher ist es ein wichtiges Thema für Kosmetikinstitute.

Unter oxidativem Stress versteht man ein hohes Aufkommen an reaktiven Sauerstoffverbindungen. Diese reaktiven Sauerstoffspezies, kurz ROS (Reactive Oxygen Species) genannt, werden auch als freie Radikale bezeichnet. Hierzu gehören unter anderem auch das Hyperoxid-Anion und das Hydroxyl-Radikal.

Generell lässt sich sagen, dass freie Radikale sehr reaktionsfreudig sind, da sie mindestens ein freies/ungepaartes Außenelektron haben. Auch unter normalen Stoffwechselvorgängen entstehen diese ROS, etwa als Nebenprodukt der Zellatmung. Liegen entzündliche Prozesse vor oder kommen Umweltgifte, wie etwa Nikotin (Zigarettenrauch) hinzu, wird die Entstehung der ROS begünstigt. Auch UV-Strahlung kann die Bildung von freien Radikalen begünstigen.

Freie Radikale spielen für verschiedene Vorgänge im Körper eine wichtige Rolle, im Bereich der Haut besonders bei der Alterung. Die freien Radikale zerstören durch ihre Reaktionen (Oxidation) Zellbausteine, Proteine, DNA und Phospholipide. Dies führt wiederum zu einer Kettenreaktion, denn es entstehen wieder neue freie Radikale.

Im Kosmetikinstitut finden wir Hautbilder, die von oxidativem Stress gekennzeichnet sind, insbesondere bei Rauchern und Kunden, die viel Zeit in der Sonne (Solarium) verbracht haben. Aber auch im Zusammenhang mit Diäten und einer ungesunden Lebensweise kann die Haut durch freie Radikale geschädigt werden.

Unterschiedliche Hautbilder

Meist haben diese Kunden eine fahle Haut, es zeigen sich die typischen Kennzeichen der extrinischen Hautalterung. Dazu gehören u.a. viele Falten, auch an Stellen, die nicht durch die Mimik beansprucht werden. Ein starker Elastizitätsverlust und eine Hyperkeratose (viele tote Zellen) können ebenso bezeichnend sein.

Heute weiß man, dass das Photoaging (Hautalterung durch UV-Strahlung) eine der Hauptursachen für sichtbare Hautalterung darstellt.

Hier ist besonders eine Enzymgruppe sehr aktiv an der Zerstörung der kollagenen und elastinen Fasern beteiligt: die MMPs (Matrix Metallo Proteinasen). Diese MMPs werden durch oxidativen Stress verstärkt freigesetzt. Daher ist der Zusammenhang von Photoaging und oxidativem Stress sehr interessant für die Hautalterung.

Maßnahmen im Institut

Als Behandlungsmöglichkeiten für freie Radikale und deren Auswirkungen bietet es sich an, ihnen auf natürliche Weise entgegenzutreten: mit Antioxidantien. Antioxidantien sind Stoffe, die Radikale „fangen“ und so eine Oxidation durch diese verhindern. Daher werden sie auch als Radikalfänger bezeichnet.

Da freie Radikale auch durch Umweltverschmutzung/Luftverschmutzung entstehen, können ebenso Wirkstoffe mit Detox-Eigenschaften unterstützend angesagt sein. Dazu gehört auch die gründliche Reinigung der Haut morgens und abends, sowie regelmäßige Peelings und/oder Reinigungsmasken. Viele Produkte, die als Detox angepriesen werden, enthalten Antioxidantien. Als wahre Detox-Wunder haben sich jedoch auch Algen und grüner Tee bewährt. Diese können natürlich von innen und auch von außen angewandt werden.

Heimpflege

Für eine umfassende Behandlung ist neben der richtigen Behandlung im Institut und der Heimpflege auch das Verhalten der Kundin maßgeblich für den Erfolg. Eine gesündere Lebensweise, Bewegung an der frischen Luft, ein maßvoller Umgang mit der Sonne und Genussmitteln tragen zum Erfolg bei. Stressreduktion ist auch ein wichtiges Stichwort bei oxidativem Stress, daher bieten sich für das Institut auch entspannende Behandlungen mit Entschleunigungspotenzial an.

Wichtige Antioxidantien in der Kosmetik

  • Vitamin C: Ascorbinsäure ist ein sehr bekanntes Vitamin, das aus der Hautpflege heute nicht mehr wegzudenken ist. Es kommt in frischem Obst (Zitrusfrüchten) und Gemüse vor.
  • Vitamin E: Tocopherol ist ein öllösliches Vitamin und kommt in vielen natürlichen Ölen vor. Besonders in Sanddornöl, aber auch in Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl und anderen.
  • Ubiquinon: Das Coenzym Q10 ist sehr bekannt bei den Kunden durch die Werbung.
  • Resveratrol: Das Polyphenol kommt natürlicherweise in Weintrauben, Himbeeren und Maulbeeren vor. Es ist heute schon in vielen Anti-Aging-Präparaten enthalten.
  • Glutathion, kurz GSH: Das Tripeptid ist eines der wichtigsten Antioxidantien im Körper und kann selbst synthetisiert werden.

Susanne Pfau - Heilpraktikerin, staatl. geprüfte Kosmetikerin, Inhaberin der Fa. Pfau cosmetics

www.kosmetikinstitut-pfau.de

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